Unterricht in der Herkunftssprache - HSU Türkisch

 

An der GGS Grengracht gibt es für Kinder, deren Familien zugewandert sind, das Angebot des Unterrichts in den Herkunftssprache Türkisch.

Für Kinder mit Zuwanderungsgeschichte sind die mitgebrachten Herkunftssprachen und die Kultur der Herkunftsländer Teil ihrer Identität und für ihre Persönlichkeitsentwicklung von besonderer Bedeutung. Überdies ist Mehrsprachigkeit ein kultureller Reichtum in einer zusammenwachsenden Welt. Dabei sollen Begegnung und Austausch der Kulturen im Vordergrund stehen und die Vielfalt als Chance sowie Bereicherung für unser aller Leben erfahren werden.

 

Eine gute Kenntnis der Muttersprache, in der Familie erlernt und beim „Unterricht in der Herkunftssprache“ erweitert, ist ein gutes Fundament für den sprachlichen Erfolg an der Schule, denn wer seine Muttersprache gut kennt, kann auch andere Sprachen oft besser lernen.

 

Die muttersprachliche Kompetenz steht in mehrfacher Weise in unmittelbarem Zusammenhang mit der Persönlichkeitsentwicklung und mit dem weiteren Spracherwerb, insbesondere mit dem Erwerb der Zweitsprache Deutsch. Hinsichtlich der Persönlichkeitsentwicklung ist es von besonderer Bedeutung, die mitgebrachte sprachliche Kompetenz der Kinder und Jugendlichen wertzuschätzen. Dieses gilt für alle Alters- und Klassenstufen. Es ist unbestritten eine ganz andere Ansprache, wenn Schülerinnen und Schüler mit Du kannst Türkisch " sprachlich und sozial dort abholt werden, wo sie stehen, als mit Du kannst kein (nicht genug) Deutsch. Diese Wertschätzung ist von grundlegender Bedeutung für das Selbstwertgefühl und den schulischen Erfolg.

 

Hinweise zum Unterricht in der Herkunftssprache:

 - Die angemeldeten Schülerinnen und Schüler sind verpflichtet, den Unterricht das ganze Jahr regelmäßig zu besuchen.

 

- Der Unterricht in den Herkunftssprachen ist zusätzlicher Unterricht, der keinen

 regulären Unterricht ersetzt.

 

- Dieser Unterricht wird im Anschluss an den regulären Unterricht der Kinder erteilt.

 

- Die Kinder bekommen ein zusätzliches Zeugnis mit eigener Note ( Klasse 3 und 4) oder Beurteilung ( Klasse 1 und 2).

 

 

„KOALA“ - KOordinierte ALphabetisierung im Anfangsunterricht am Beispiel          Deutsch/Türkisch

Koala ist ein Weg, zweisprachige Kinder zweisprachig zu alphabetisieren, ihre Kompetenzen zu nutzen und sie planvoll zu fördern. Koala ist die systematische und organisierte Kooperation von Lehrkräften in der Herkunftssprache und im Gesamtunterricht hinsichtlich der Alphabetisierung, der Unterrichtsmethode, der kontrastiven Arbeit und der Sachunterrichtsthemen.

 Der Grundgedanke des Konzepts ist, dass bei zweisprachigen Kindern die Herkunftssprache nicht ausgeklammert werden darf, da sie ein Teil ihrer Identität ist. Die Herkunftssprache wird systematisch gefördert.

 

KOALA ist eine didaktische Entscheidung, ein Prinzip und Teil eines umfassenden Konzepts für das Lernen in herkunftsheterogenen Klassen. Es ist schulbezogen und kann auf sehr unterschiedlichen Ebenen praktiziert werden. Daher gibt es kein fertiges Konzept, aber didaktisch-methodische Empfehlungen, Materialsammlungen und Erfahrungen der nach dem KOALA-Prinzip arbeitenden Schulen und Lehrkräfte.

 

Ziele:

- Verbesserung der Sprachkenntnis in beiden Sprachen

 

- Sprachkompetenz und Sprachbewusstsein durch den Sprachvergleich fördern

 

- Kinder ganzheitlich mit ihren beiden Sprachen und Kulturen wahrnehmen

 

- Verbesserung der Schulleistung durch einen beschleunigten Schriftspracherwerb

 

- Bessere Integration

 

Unserer Schule entwickelte eine Anlauttabelle, in der 17 Anlaute im Deutschen und im Türkischen mit gleichen Objekten dargestellt sind. Die Arbeit mit dieser Anlauttabelle erleichtert den zweisprachigen Kindern das freie Schreiben, da sie nicht ständig umdenken müssen. Einmal wöchentlich finden Team-Teaching-Stunden statt, in denen zweisprachiger Unterricht erteilt wird.

 

Als Fazit lässt sich festhalten, dass Koala mehr als eine Alphabetisierungsmethode ist. Es ist die Idee von gemeinsamem Unterricht verschiedener Kulturen und die Umsetzung von Verständnis und Toleranz.

 

 

Deutsch als Zweitsprache

Die Migrantenkinder, deren Sprachkompetenz noch nicht ausreicht, bekommen zusätzlich Förderung in Deutsch als Zweitsprache. In diesen Stunden wird der Wortschatz erweitert, Satzmuster eingeübt und die eingeführten Buchstaben wiederholt. In den Koala-Klassen ist für die deutschen Kinder Türkisch die Begegnungssprache. In diesem Schuljahr erproben wir ein neues Konzept "Frühes Fremdsprachenlernen" in zwei Klassen. Wir erarbeiteten ein Konzept zum bilingualen Erlernen der Sprachen Deutsch und Türkisch mittels einer Geschichte eines kleinen Dinokroks, das kleine Abenteuer erlebt. Es ist systematisch aufgebaut und zeigt große Erfolge durch wiederholtes Sprechen, Singen und Spielen der Abenteuer.

Frau van Eys (Schulsozialarbeiterin)

 

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